"Spitzenschuhe in einer Schmuckschatulle"


Photo shooting in the boutique of the Austrian jeweller A.E. Köchert.

„Ballett und Juwelierkunst - diese Themen sind aus unterschiedlichsten Welten und haben wenig miteinander zu tun. Dies scheint jedoch nur auf den ersten Blick so zu sein. Sowohl das eine als auch das andere sind die Kunstformen welche Genauigkeit, Geschick und raffinierten Geschmack fordern. So wie ein Juwelier einen Edelstein formt, perfektioniert eine Balletttänzerin auch ihren Körper.

 

In seinem Ballett „Jewels“, das gerade in der Wiener Staatsoper aufgeführt wird, verkleinert George Balanchine den Betrachter auf die Größe eines Fingerhutes und bringt ihn in eine Schatulle voller funkelndem Schmuck. Das abstrakte Ballett in drei Akten „Jewels“ wird oft als drei Stationen in Balanchines Karriere interpretiert: „Diamanten“ - St. Petersburg, „Smaragde“ - Paris, „Rubine“ - New York. Die Tradition des russischen, klassischen Balletts spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Werke, des im Zaristischen Russland geborenen George Balanchine, der die Theaterschule (heute - die Akademie des russischen Balletts benannt nach A.Ya. Vaganova) absolvierte und anschließend am Mariinski-Theater arbeitete. „Sie müssen durch die Tradition gehen, sie aufnehmen und in gewisser Weise eine Reinkarnation aller künstlerischen Perioden werden, die vor Ihnen liegen.“ – so George Balanchine.

 

Die Primaballerina der Wiener Staatsoper, Liudmila Konovalova, tanzt die Hauptrolle im dritten Teil, genannt „Diamonds“, der die Trilogie „Jewels“ triumphierend abschließt. Die gebürtige Russin, die schon ihre zehnte Saison in Wien tanzt, bringt die Tradition der russischen Ballettschule auf die Bühne des Wiener Staatballetts. Ballett ist für sie ein Prozess der Arbeit an sich selbst, an ihrem Körper und ihrer Technik, das Streben nach Exzellenz. Wie für einen Juwelier, der stundenlang sorgfältig an einem Meisterwerk arbeitet, ist für sie die Hauptbelohnung das Ergebnis: der Tanz mit präzisen Linien und Bewegungen, die wie Facetten eines Diamanten funkeln. „Eine Ballerina soll jedoch im Gegensatz zu einem idealen aber unbelebten
Stein innere Schönheit ausstrahlen. Ohne die ist es unmöglich Gefühle zu vermitteln.“ – so Liudmila – „Du musst also deine innere Welt entwickeln“.

 

Die Geschichte des Juwelierhauses A.E. Köchert, welche im Jahr 1814 begonnen hat, ist durch einen seiner Gründer, Jakob Heinrich Köchert, mit Russland verbunden. Der talentierte Juwelier verbrachte seine Lehrjahre in St. Petersburg, woher er die Kunst des Fassens der großen Juwelenstücke mitgebracht hat. „Jewels“, die Verkörperung von Juwelierkunst im Ballett, mit Liudmila Konovalova in der Hauptrolle, wird am 7. und 9. Dezember in der Wiener Staatsoper aufgeführt.“

 

Text von Irina Romanova

 

 

 

Juwelen: A.E. Köchert
Kleider: JCH Juergen Christian Hoerl
Foto: Ashley Taylor
Konzept und Text: Irina Romanova